Jüdische Schicksale aus dem Blickwinkel einer jungen Einwanderungsgesellschaft
Führung auf dem Jüdischen Friedhof in Groß-Gerau
10 Teilnehmende der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) von Kultur 123 Stadt Rüsselsheim, Volkshochschule, beschäftigen sich in einem Projektzyklus intensiv mit den drei großen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam. Mittels des Themenkreises Tod und Bestattung werfen sie einen vergleichenden Blick auf Gemeinsames und Verbindendes in den Religionen. Bei der näheren Betrachtung der jüdischen Friedhofskultur tauchen sie auch in die Vergangenheit ein, informieren sich über die NS-Zeit und den Holocaust, lernen jüdische Familienschicksale kennen und sind überrascht und geschockt über das, was man Juden angetan hat. Je eingehender sie sich mit der Gesamtproblematik auseinandersetzen, desto mehr drängen sich die Fragen auf, wie aus religiöser Überzeugung eine Rechtfertigung für Kriege, Gewalttaten und Ausgrenzung entstehen kann, welche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen und welcher Bildungshorizont diese Entwicklungen begünstigen – und ob die Menschen aus der Geschichte etwas gelernt haben.
Als Beitrag zum Begleitprogramm der Ausstellung „Legalisierter Raub – Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933-1945“, die seit 25. Januar im Rüsselsheimer Stadt- und Industriemuseum zu sehen ist, wurde in Kooperation mit dem Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis GroßGerau e.V. eine Führung „Jüdische Schicksale aus dem Blickwinkel einer jungen Einwanderungsgesellschaft“ auf dem jüdischen Friedhof in Groß-Gerau angeboten und durchgeführt.
Die Führung übernahm Ulf Kluck, 2. Vors. des Fördervereins, der sich als ehemaliger Abteilungsleiter der Stadt Groß-Gerau seit Jahrzehnten um den Friedhof kümmert