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Aufruf zur Kornsandgedenkstunde am Montag, 21. März 2022
21.03.2022__08:00 - 18:00
Aufruf zur Kornsandgedenkstunde am Montag, 21. März 2022
Am 77. Jahrestag des NS-Verbrechens auf dem Kornsand lädt der Arbeitskreis Kornsand
zur jährlichen Gedenkfeier am rechtsrheinischen Mahnmal ein.
Die Ansprache hält in diesem Jahr der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für
jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Dieter Burgard.
Musikalisch wird die Gedenkstunde von der Riedstädter Musikwerkstatt begleitet. Der Arbeitskreis Kornsand erinnert jährlich in Zusammenarbeit
mit den Städten Nierstein, Oppenheim, der Gemeinde Trebur und den Geschichtsvereinen am Gedenkstein an das
NS-Verbrechen der letzten Kriegstage.
Am 21. März 1945 waren in der Nähe der Anlegestelle der Rheinfähre fünf Männer und eine Frau aus Nierstein und Oppenheim von fanatisiertem
Führungspersonal des untergehenden NS-Regimes ermordet worden. Die sechs rheinhessischen Hitler-Gegner wurden brutal misshandelt,
mussten ihre Gräber ausheben und wurden anschließend im Angesicht ihrer bereits befreiten Heimat von einem 18-jährigen Leutnant der Nazi-Wehrmacht kaltblütig ermordet.
Die Opfer: Cerry und Johann Eller, Jakob Schuch, Nikolaus Lerch, Georg Eberhardt aus Nierstein und Rudolf Gruber aus Oppenheim
Durch die Erinnerung an solche Mordtaten besteht die Chance, dem Vergessen Einhalt zu gebieten und rechtsradikale Unbelehrbare in die Schranken zu weisen.
Deutsche Geschichte der Nazizeit ist vor allem Tätergeschichte. Daran erinnern wir am Kornsand.
Wir treffen uns am Kornsand, damit wir nicht vergessen und nicht verdrängen.
Wir stehen in der Tradition derer, die auf den Gedenkstein geschrieben haben:
Den Toten zum Gedächtnis,
den Lebenden zur Mahnung,
damit, was hier geschah,
sich nie wiederhole.
Die Veranstaltung am
Montag, 21. März 2022 beginnt um 18 Uhr am Gedenkstein.
Den linksrheinischen Teilnehmern wird die Rheinfähre um 17.20 Uhr empfohlen.
Arbeitskreis Kornsand: Stadt Nierstein, Geschichtsverein Nierstein, Stadt Oppenheim, Oppenheimer Geschichtsverein, Gemeinde Trebur,
Gesellschaft Heimat und Geschichte Trebur, Verein Jüdische Geschichte und Kultur im LK Groß-Gerau, Jugendprojekt
“Gewalt hat eine Geschichte”