Geschichte – In der Hintergasse 2 und in der Vorderstraße 30 werden Gedenksteine eingelassen
NAUHEIM.
Der Heimat- und Museumsverein organisiert die Verlegung von Stolpersteinen. So soll auf das Schicksal jüdischer Bürger aufmerksam gemacht werden, die von Nazis terrorisiert und getötet wurden. Geplant ist die Aktion am 15. November (Samstag). Treffpunkt ist um 9 Uhr am Alten Rathaus.
Für insgesamt acht Steine, die verlegt werden sollen, haben sich Paten gefunden, die dazu bereit sind, die Steine zu finanzieren. Die Stolpersteine erinnern an die Familien Hugo und Johanna Neumann mit ihren beiden Kindern sowie Bernhard und Bertha Marx und deren Kinder.
Die Gemeindevertretung hatte 2013 beschlossen, dass Stolpersteine verlegt werden. Mit der Aktion beauftragt wurde der Museumsverein. Der Verein lässt nun wissen, dass die Stolpersteine an den Wohnhäusern in der Hintergasse 2 und in der Vorderstraße 30 eingelassen werden sollen.
Jüdische Gemeinschaften und Organisationen bewerten solche Aktionen allerdings auch skeptisch. Sie kritisieren unter anderem, dass es nicht angemessen sei, wenn das Schicksal von Juden quasi „mit Füßen getreten“ werde. Denn das sei der Fall, wenn Menschen unachtsam über die Steine liefen. Auch der finanzielle Aspekt – der Künstler wird für seine Aktion bezahlt – wird immer wieder einmal kritisiert.
Inzwischen sind nach Angaben des Museumsvereins mehr als 37 000 Steine in Deutschland und im nahen Ausland verlegt worden – auch in einigen Nachbarkommunen von Nauheim. Die Stolpersteine ließen die Deutschen „ein ums andere Mal über die nationalsozialistischen Verbrechen stolpern und halten so die Erinnerung an die Opfer wach“, heißt es beim Museumsverein.