Acht neue Stolpersteine zur Erinnerung
VERFOLGUNG Verlegung und Gedenken am Montag in Hintergasse und Waldstraße
NAUHEIM – (beu). Vor knapp einem Jahr sind im alten Ortskern acht Stolpersteine verlegt worden, die an jüdische Bürger aus Nauheim als Opfer des Nazi-Terrors erinnern. Am kommenden Montag sollen sechs weitere folgen.
Stolpersteine sollen am Montag (9.) in Nauheim vor den Häusern Waldstraße 10 und Hintergasse 12 verlegt werden. Der Heimat- und Museumsverein hat die Organisation der Gedenkveranstaltung übernommen. Beginn ist in der Waldstraße um 15 Uhr. Die kleinen Mahnmale erinnern an Siegfried und Sophie Marx und ihre Kinder Herbert-Leopold, Ella-Rosi und Otto – sie wohnten in der Waldstraße – sowie an Schenni Strauss, die in der damaligen Rathausstraße lebte.
Die sogenannten Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig aus Köln. Sie sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Auf den kubischen Betonsteinen mit einer Kantenlänge von knapp zehn Zentimetern befindet sich eine individuell beschriftete Messingplatte, die Name und Daten eines Opfers trägt. Für die Verlegung der sechs Steine haben sich Paten gefunden, die die Steine finanzieren.
Bei der Verlegung werden die Veranstalter auf die Lebensläufe der Menschen eingehen, denen die Steine gewidmet sind. Dabei beruft sich der Museumsverein in erster Linie auf das Buch von Karl-Heinz Pilz, der das Schicksal der Juden in Nauheim recherchiert hat.