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Im Spiegel der Presse: Veranstaltung am 1. April – Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau e.V.

Im Spiegel der Presse: Veranstaltung am 1. April

Auf die Steine folgen Lebensläufe

In Mörfelden-Walldorf werden Stolpersteine für die deportierten Juden verlegt / Suttner-Schüler schreiben Biografien

Am Dienstag, 5. Juni, sollen in Mörfelden-Walldorf die ersten Stolpersteine verlegt werden. Zur Vorbereitung der Aktion lud der Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau zu einem Vortrag von Peter Härtling zum Thema „Erinnern“ ein.

Mörfelden-Walldorf . Das Erinnern sei für ihn Berufssache und der Anstoß zum Schreiben gewesen, sagte Peter Härtling im vollbesetzten Sitzungssaal des Rathauses in Walldorf. Der Förderer der Aktion Stolpersteine berichtete, wie er als Flüchtling noch in Pimpfenuniform in Baden-Württemberg ankam, wie ihn die Metamorphose der Erwachsenen entsetzte: Eben noch hatten sie vom Endsieg gesprochen, jetzt wollten sie sich nicht mehr daran erinnern.

Der Zorn darüber habe ihn zum Schreiben gebracht, sagte Härtling und ließ in seinem Vortrag „Mein Stolperstein“ die Erinnerung an seinen Nachbarn in Mörfelden, den Anwalt Alexander Besser, lebendig werden: Ein Freund der Familie, aufmerksam, zuverlässig, freundlich, der als Jude während des Naziregimes geflohen und später zurückgekehrt war.

Für den inzwischen Verstorbenen wünsche er sich ebenfalls einen Stolperstein im Meisenweg, sagte Härtling zum Abschluss seines Vortrages, für diesen Menschen, der vertrieben und verfolgt war.

50 Stolpersteine, Messingplatten versehen mit den Namen der früheren Bewohner des Hauses, ihrem Geburtstag, dem Zeitpunkt ihrer Deportation, ihrer Ermordung durch das Naziregime und den Todesort, sollen vor zwölf Häusern im Stadtgebiet im Boden eingelassen werden. Elf davon stehen in Mörfelden, eins in Walldorf. Von dieser Aktion des Kölner Künstlers Gunter Demnig, die am Dienstag, 5. Juni, vor den Häusern in der Langgasse 40 sowie der Zwerggasse zwei und drei begonnen werden soll, erhofft sich Walter Ullrich, Vorsitzender des Fördervereins Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau eine Initialzündung für den Kreis. Mörfelden-Walldorf sei die erste Kommune im Kreisgebiet, die sich an der bundesweiten Aktion beteilige, so Ullrich. Über den Stand des Projektes Stolpersteine in der Stadt berichtete anschließend Hans-Jürgen Vorndran, Vorstandsmitglied im Förderverein und treibende Kraft der Aktion. Er listete die Chronologie der Ereignisse gegen das Vergessen in Mörfelden-Walldorf auf, von den ersten Anfängen des Erinnerns an die NS-Opfer durch Grab- und Gedenksteine, über die 1986 erschienene Dokumentation „Das Schlimmste war die Angst, die andauernde Angst“ von Cornelia Rühlig und Inge Auer bis hin zur kontroversen Diskussion des Projektes Stolpersteine in der Stadt und schließlich zur politischen Beschlussfassung.

Kontrovers wird das Projekt nicht nur in Mörfelden-Walldorf diskutiert, sondern auch im Zentralrat der Juden, sagte Hans-Jürgen Vorndran. Während dessen Präsidentin Charlotte Knobloch kritisiert, dass nun die Namen der Naziopfer erneut mit Füssen getreten werden, begrüße dessen Vizepräsident, Salomon Korn, dass mit den Stolpersteinen die Erinnerung an geschehenes Unrecht an authentischen Orten bewahrt werde. Vorndran zitierte auch den Initiator der Aktion, den Künstler Gunter Demnig: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

Vieles fehle noch in der Chronologie, räumte Vorndran ein, besonders die Lebensgeschichten der Menschen, die früher als Nachbarn in Mörfelden und Walldorf wohnten. Diese Biografien will eine Arbeitsgruppe der Jahrgangsstufe 12 der Bertha-von-Suttner-Schule im Geschichtsunterricht zusammentragen. Von den sechs Schülerinnen waren Elif Gümüs und Jana Hechler als Besucherinnen bei der Informationsveranstaltung. Noch sind sie nicht in die Recherchen eingestiegen, doch für Jana ist das Thema nicht neu: Sie hat bereits mit der Stadthistorikerin Cornelia Rühlig an dem Projekt zur Recherche über die deportierten Jüdinnen mitgewirkt, Elif Gümüs war nach der Vorstellung des Projektes sofort interessiert und zur Mitarbeit bereit. Sigrid Aldehoff

Birgid
Author: Birgid

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