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Keine Steine für die Euthanasie-Opfer – Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau e.V.

Keine Steine für die Euthanasie-Opfer

MEMOR Vorsitzende Marianne Walz berichtet von zahlreichen Stolperstein-Recherchen

GERNSHEIM – (bg). Als seine bedeutendste Leistung nennt der Verein Memor die Verlegung von Stolpersteinen. In der Hauptversammlung wurden auch viele Veranstaltungen angesprochen.

Die dritte Verlegung von Stolpersteinen im Februar bezeichnete Marianne Walz als herausragendes Ereignis im vergangenen Geschäftsjahr. In der Jahresversammlung des Vereins Memor führte die Vorsitzende in ihrem Bericht aus, dass Memor die zugewiesene Schlüsselrolle in der Arbeitsgruppe Stolpersteine Gernsheim weiterhin erfülle: „Wir recherchieren, koordinieren, organisieren und halten Kontakt zum Büro des Künstlers Gunter Demnig.“

Die Ehrung wurde Angehörigen dreier jüdischer Familien zuteil, von denen einige mit Glück ihr Leben retten konnten. Die Memor-Recherche nach den Opfern der T4-Verbrechen (Euthanasie) hatte laut Walz ebenfalls Stolperstein-Verlegungen zum Ziel. Allerdings erteilten die Familienmitglieder kein Einverständnis.

Vorgesehen ist die Erstellung einer Dokumentation über die Menschen, derer mit Stolpersteinen gedacht wird. Sie soll auf der Internetseite des Vereins eingestellt werden und als Broschüre erscheinen. Zudem soll geprüft werden, ob Forschungsprojekte zu jüdischem Leben als „außergewöhnliche Lernleistung“ relevant für die Abiturprüfungen am Gymnasium sein könnten.

Weitere Recherchen gestalteten sich zunehmend schwieriger und aufwendiger. Denn nachdem „oben liegende“ Recherche-Quellen ausgeschöpft seien, müsse für weitere Forschungen „tiefer gebohrt“ werden, meinte Walz. Mit weiteren Steinen sollen Mitglieder der Kaufmannsfamilien Hirschkorn, Levy und Weil geehrt werden. „Sie haben einst das Gernsheimer Wirtschafts-, Kultur- und Geistesleben mitbestimmt.“

Birgid
Author: Birgid

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