„Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie“
Film mit Publikumsgespräch mit den Regisseuren Peter Haas und Silvia Holzinger
Termin: 24. Januar 2014. Ort: Kulturcafé Groß-Gerau, 19.30 Uhr
Trier ist die Geburtsstadt von Eduard Haas, dem jüdischen Großvater von Peter Haas, die Familie stammt aus Trier. Mehr wusste der Filmemacher, der in Berlin lebt nicht; weder er, noch sein Vater, waren jemals in Trier. Wer war dieser Großvater? Hatte er Geschwister? Aus welchem Milieu entstammt er? Findet man noch Spuren in der heutigen Stadt?
„In der Brückenstrasse, schräg gegenüber vom Geburtshaus von Karl Marx wohnte mein Urgroßvater mit seiner Familie. Er war vom Hunsrück in die Stadt gezogen, schon im 19. Jahrhundert. Er lebte dort mit seinen fünf Kindern, zwei Töchtern und drei Söhnen, mein Großvater war einer von ihnen. Die Familie Haas betrieb einen Kolonialwarenhandel. Ich habe die Häuser meiner Familie wiedergefunden. Einmal durfte ich sogar die Wohnung betreten, die mein Großvater Eduard mit seiner ersten Frau Betty zuletzt in Trier bewohnte…bis etwa 1930“ schildert Peter Haas.
In Archiven haben Haas und seine Partnerin Silvia Holzinger das Leben des Großvaters vor 1933 rekonstruiert, der 1942 in Buchenwald ermordet wurde. Peter Haas wollte, dass auch seine Cousinen und Cousins diesen Großvater anders kennenlernen. Zehn verstreut lebende Enkel – alle zwischen 40 und 50 – hat er vor die Kamera gebeten. Eine deutsche Familie beginnt offen über ihre Herkunft nachzudenken und gelangt zu verblüffenden Einsichten zu Deutschland und den Deutschen, ohne erneut die Einteilung in Opfer und Täter zu strapazieren.
Eine Veranstaltung der Kreisvolkshochschule Groß-Gerau
in Kooperation mit:
Förderverein jüdische Geschichte & Kultur im Kreis Groß-Gerau e.V.,
Pfarramt für Bildung & Ökumene im evangelischen Dekanat Groß-Gerau,
DGB-Ortsverband Groß-Gerau und „Arbeit und Leben“ (DGB / VHS) Südhessen.
Der Eintritt ist frei