Erinnerung an Familie Hirsch
Gedenken – In Büttelborn werden erneut Stolpersteine verlegt
BÜTTELBORN.
Sigmund und Elise Hirsch mit ihren drei Töchtern Betty, Erna und Irene hatten Glück. Die jüdische Büttelborner Familie, die in der Mainzer Straße 1 wohnte, hat die Nazidiktatur überlebt – der Preis dafür war der Verlust der Heimat. Der Viehhändler Hirsch (Jahrgang 1877) flüchtete im September 1936 mit seiner Frau Elise (geboren Fuld, Jahrgang 1885) und den 1910 und 1913 geborenen Töchtern Betty und Irene in die USA. Dort lebte bereits seit 1928 die älteste, 1908 geborene Tochter Greta. Die zweitälteste, 1912 geborene Tochter Erna war 1935 nach Palästina geflohen.
Mit der fünften Stolpersteinverlegung mit dem Kölner Künstler Gunter Demnig soll am Montag (24.) in der Mainzer Straße 1 an die Familie, deren Spur sich in den USA verloren hat, erinnert werden. Die Feierstunde beginnt um 14.30 Uhr mit der Begrüßung durch Bürgermeister Andreas Rotzinger (CDU). Vor der Verlegung der zehn auf zehn Zentimeter großen Steine, die mit einer Messingplatte mit Namen und Geburtsdaten sowie Schicksal der fünf Familienmitglieder versehene sind, erinnert Ulrich Trumpold von der Büttelborner Arbeitsgruppe Stolpersteine an Leben und Vertreibung der Familie von Sigmund Hirsch.
Danach überreicht Hans-Jürgen Vorndran vom Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau den Steinpaten Urkunden. Zum Abschluss spricht Petra Kunik von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ein Gebet zum Gedenken.