Stolpersteine im August
Gedenken: Steine in Frankfurter Straße und Schulstraße erinnern an acht Raunheimer
Der Beschluss der Stadtverordneten, etwas für das Geschichtswissen von Einheimischen wie Auswärtigen zu tun, hat nicht nur die Erläuterungstexte an einigen Straßenschildern ermöglicht. Der Beschluss beinhaltet auch die Entscheidung, so genannte Stolpersteine verlegen zu lassen. Sie sollen an die jüdischen Einwohner von Raunheim erinnern, die in der Zeit des Nazi-Regimes zu Tode kamen, deportiert wurden oder flüchten mussten. „Die Umsetzung dieses Vorhabens hat etwas gedauert, auch weil der Künstler aufgrund zahlreicher Nachfragen aus anderen Städten nur begrenzt Zeit hat“, erklärt Bürgermeister Jühe.
Von dem Künstler Gunter Demnig stammt die Idee zu den Stolpersteinen. Verlegt werden sie am letzten selbst gewählten Wohnort der NS-Opfer. Demnig selbst lässt die Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir ein. Inzwischen liegen Stolpersteine in mehr als 500 Orten Deutschlands und anderen Ländern Europas.
Im August soll Gunter Demnig nach Raunheim kommen, um in der Frankfurter Straße vor dem Haus Nummer 17 und in der Schulstraße 5 insgesamt acht Stolpersteine zu verlegen.
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt Gunter Demnig. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten.
Auf den Steinen stehen neben Namen und Geburtsdatum der Person, so weit bekannt, auch die Umstände ihres Todes beschrieben.