Der Kölner Künstler Gunter Deming wird am 5. Juni die ersten Stolpersteine in Mörfelden-Walldorf verlegen. Insgesamt sollen in beiden Stadtteilen 53 Messingplatten an jüdische Mitbürger erinnern, die unter dem Hitler-Regime verschleppt und ermordet worden sind.
Die Verlegung der Stolpersteine wird vom Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur mit zwei Veranstaltungen begleitet. Am Sonntag, dem 1. April, 16.30 Uhr, hält der Schriftsteller Peter Härtling im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses Walldorf einen Vortrag mit dem Titel „Erinnern ans Erinnern“. Und Mörfelden-Walldorfs ehemaliger Stadtrat und Kulturdezernent Hans-Jürgen Vorndran, der das Projekt im Auftrag des Stadtparlaments und des Fördervereins betreut, wird den aktuellen Stand der Holocaust-Gedenkaktion vorstellen.
Für einen Großteil der Stolpersteine gibt es mittlerweile Sponsoren. Ein knappes Dutzend Patenschaften sei noch zu vergeben, sagte Vorndran der FR. Erst jüngst hätten die Naturfreunde eine Patenschaft fürJulius Oppenheimer und seine Schwester Berta übernommen.
Mehr über die gewaltsame Verschleppung der Juden aus Mörfelden und Walldorf sowie aus den Dörfern und Städten des Volkstaates Hessen im Jahr 1942 können die Besucher am Sonntag, dem 6. Mai, um 16.30 Uhr, im Rathaus Walldorf erfahren. Monica Kingreen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz-Bauer-Institut, hält dann einen Vortrag zu dem Thema. „Wir wollen mit Unterstützung des Fritz-Bauer-Instututs auch weiterhin zu den Lebensgeschichten der Juden im Ort recherchieren und Schüler der Berta-von-Suttner-Schule in die Arbeit einbinden. Auch dafür suchen wir Sponsoren“, sagt Vorndran.
Frankfurter Rundschaui, 29.02.2007, S. 33